Wenn in diesen Tagen die Weichen für den Neubau der Stadtbücherei – und künftig Mediathek – gestellt werden, kann die interfraktionelle Arbeitsgruppe auf einen Entwurf der Freien Wählergruppe (FWG) zurückgreifen. Neben der Arbeit in Stadtrat und Ausschüssen traf sich in den vergangenen Wochen eine Arbeitsgruppe von FWG-Mitgliedern, um hierzu ein eigenes Konzept zu entwerfen. Dabei wurden Vorschläge eines Abteilungsleiters der Landesbibliothek Wiesbaden eingearbeitet.
Das Konzept sieht einen Neubau auf dem Gelände der heutigen Karlspassage vor. Der Unterschied zu anderen Fraktionen beginnt bei der Namensgebung, denn die FWG setzt auf Beibehaltung des Namens Stadtbücherei. Als Kernmedium wird weiterhin das Buch angesehen. Medienformate werden integraler Bestandteil des Angebots. Als Kernaufgaben sieht die Fraktion „Bildung, Kommunikation und Begegnung“ – Wünsche, die nur in einem freundlich einladenden Ambiente mit Leben zu füllen sind. Bestandteil der zukünftigen Inhalte ist auch ein pädagogisches Konzept, das Leselust und Lesemotivation bei Kindern und Jugendlichen fördern soll. Der genaue Wortlaut des Gesamtkonzepts findet sich auf der Homepage der FWG Ingelheim.
Angeregt durch eine Tagesreise zu vergleichbaren Bibliotheksbauten im Rahmen der interfraktionellen Vorbereitung, hat sich die FWG auch Gedanken zum Neubau gemacht. Ein zentrales Element ist ein Literatur- und Lesecafé, das tagsüber Schülerinnen und Schülern offen stehen soll. In moderner Atrium-Bauweise mit zentralem Treppenaufgang laden Ruhe- und Verweilzonen dann zum Schmökern ein. Der Entwurf sieht weiter ein begrüntes Freigelände mit Brunnen vor, mit denen sich die Bücherei zur Stadt hin öffnen und ihren Auftrag als Ort der Begegnung erfüllen soll. Von der Karlspassage ist lediglich die Tiefgarage zur weiteren Verwendung vorgesehen.
Die FWG sieht Plänen anderer Fraktionen weiterhin mit Skepsis entgegen, gleich „alles“ in die sogenannte „Neue Mitte“ zu verlagern. Wo dies sinnvoll erscheint, wie im Fall der Verlagerung und des Neuaufbaues der Stadtbücherei, die eine zentrale Bildungsstätte aller jetzigen und künftigen Ingelheimer werden kann, bringt sich die Fraktion der FWG mit umso größerem Engagement in die Vorbereitungen ein.