Am 07. April hat der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung getagt. Laut Ratsinformationssystem konnte sich der interessierte Bürger informieren, dass es dabei um eine Baugenehmigung wie Grundstücksangelegenheiten sowie die Beantwortung von Anfragen ging. Doch vor allem ging es um das Ebert-Carré, ein Projekt, das mit Erwartungen und Befürchtungen verbunden ist.
Zurzeit brodelt in Ingelheim die Gerüchteküche, wie das zu erwartende Parkproblem im Bereich des Ebert-Carrés angemessen gelöst werden soll. Die Erweiterung der Parkfläche im Bereich des Baus des Neuen Marktes begrüßt die FWG. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass für die Besucher der Arztpraxen und die Mitarbeiter des Hauptmieters Parkmöglichkeiten in einer Tiefgarage des Gebäudes angeboten werden müssten. Neue Parkflächen an der Selz sind für die FWG keine Lösung. Bedingt die Lage der Firma Boehringer in der geografischen Mitte der Stadt sind bereits große Flächen durch Parkplätze versiegelt. Es ist Aufgabe der Stadt, zu verhindern, dass sich dieser Trend fortsetzt. Diese Flächen werden für Bauvorhaben und nicht für weitere Mega-Parkplätze benötigt. Jeder so erhaltene Quadratmeter ist wichtig – und wenn er „grün“ bleiben kann um so mehr!
Im Ebert-Carré wird auch die neue Stadtbibliothek/ Mediathek entstehen, ein attraktiver Treffpunkt für Jung und alt, ein Medienzentrum, das hohen Erwartungen genügen soll. Nach den letzten Aussagen des Oberbürgermeisters Claus, ist allerdings zu befürchten, dass hier ein hoher Mehrzweckbau entstehen soll, aufgestockt mit zwei weiteren Etagen für Büros und Wohnungen.
Die FWG begrüßt ausdrücklich den Neubau einer Stadtbücherei/ Mediathek im Bereich des Ebert-Carrés. Zusammen mit einem kleinen Park soll hier ein attraktiver Ort für Ingelheimer Bürgerinnen und Bürger entstehen. Die FWG verweist auf die Besuche von Stadtbüchereien in Städten vergleichbarer Größe durch städtische Vertreter und Mitglieder der Planungsgruppe. So erläutert Christiane Bull: „Stadtbücherei als Treffpunkt und Kommunikationszentrum braucht ein eigenständiges Gebäude und keinen Mehrzweckbau. Mit der Bebauung des Ebert-Carrés besteht die Chance, dies umzusetzen. Sie soll nicht vertan werden.“
Die FWG bemängelt heftig, dass diese wichtigen Punkte erst sehr spät und nur am Rande von Anfragen in öffentlichen Sitzungen erwähnt wurden. Ingelheim muss offensichtlich noch lernen, strittige Fragen angemessen, d.h. frühzeitig mit Pro und contra in der Öffentlichkeit zu behandeln.