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Schließung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes Ingelheim stoppen

19. Februar 2020
Gemeinsame Resolution aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz

Durch eine Pressemeldung der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV) vom 11. Februar 2020 wurden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ingelheim und ihres Umlandes darüber in Kenntnis gesetzt, dass in Rheinland-Pfalz vier ärztliche Bereitschaftsdienste, eine davon in Ingelheim, aufgelöst und in die benachbarten Dienste integriert werden sollen.

Die Fraktionen und Einzelvertreter des Stadtrates der Stadt Ingelheim kritisieren die Entscheidung der KV Rheinland-Pfalz auf das Schärfste und fordern die Verantwortlichen auf, die geplante Schließung der Ingelheimer Bereitschaftspraxis zu revidieren.

Vor allem für ältere Menschen und Familien aus Ingelheim und der näheren Umgebung ist eine deutliche Verschlechterung der Erreichbarkeit eines ärztlichen Notdienstes zu befürchten.
Die schnelle ärztliche Versorgung der Bevölkerung in den Nachtstunden und am Wochenende wird nicht mehr gewährleistet sein.
Die Menschen müssen nach Bingen oder Mainz fahren und damit längere Wege und längere Wartezeiten auf sich nehmen.
Gerade der Standort des ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Ingelheimer Krankenhaus hat sich bewährt. Angesichts der hohen Bevölkerungsdichte wurde die Bereitschaftszentrale gut in Anspruch genommen und wird in Zukunft noch stärker, aufgrund zu erwartender wachsender Einwohnerzahlen, frequentiert werden.

Deshalb will der Stadtrat mit der Kassenärztlichen Vereinigung kurzfristig folgende Fragen erörtern mit dem Ziel, die getroffene Entscheidung zu revidieren:

  • Kann die KV bestätigen, dass der Ingelheimer Bereitschaftsdienst in sehr hohem Maß in Anspruch genommen wird?
  • Wie hoch ist das Defizit der Ingelheimer Bereitschaftspraxis?
  • Welche Gründe haben die KV veranlasst, den Standort Ingelheim schließen zu wollen?

 

Der Stadtrat hält es für ein berechtigtes Anliegen, dass die KV die Gründe für ihre Entscheidung offenlegt und mit den gewählten Vertretern der Stadt diskutiert. Der Stadtrat ist davon überzeugt, dass die KV nicht alle wesentlichen Argumente für einen Beibehalt des Bereitschaftsdienstes berücksichtigt hat und will mit der KV eine Lösung zur Standortsicherung suchen.