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Pressemitteilung FWG/BLH zum Hallenbad

25. Februar 2021
Pressemitteilung FWG/BLH

Mit Befremden nimmt die Ratsfraktion von Freie Wähler/Bündnis Lebenswertes Heidesheim die Entscheidung zur Kenntnis, die Rheinwelle um ein 25-Meter-Becken zu erweitern und kein 50-Meter-Becken im Blumengarten zu realisieren.

Unter Ausschluss aller kommunalen Gremien sowie jeglicher Bürgerbeteiligung haben die Stadtoberen von Ingelheim und Bingen eine Entscheidung getroffen. Der nachzuholende Beschluss der Gremien mag aus der Sicht von OB Claus und Frau Bürgermeisterin Breyer als Formsache erscheinen. In der Sache selbst entstehen für FWG/BLH durch die Vorfestlegung mehr Fragen als Antworten.


Es ist gut, dass in der gegenwärtigen Krisensituation von den Blütenträumen eines 42 Millionen-Projekts „Sportpark” Abstand genommen wird. Doch die Vorfestlegung einer Erweiterung der Rheinwelle entspricht nicht dem Bedarf, den die vergrößerte Stadt Ingelheim tatsächlich hat und der in vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie den Verantwortlichen in den Sportvereinen bestätigt wird. In der Studie des Instituts für Sportentwicklung (ISE) sind die Eckpunkte zusammengefasst, denen FWG/BLH zustimmen: Die Sportlandschaft in Ingelheim ist gut aufgestellt; es gilt, vorhandene Strukturen zu stärken. Dabei soll das Vorhalten von dezentralen und wohnortnahen Angeboten unter dem Aspekt der Gesundheitsorientierung im Mittelpunkt stehen.   

Dass Wasserfläche fehlt, ist unbestritten. Zu wenig bekannt ist, dass ein 50m-Sportbad in etwa 15 Mio. Euro Investitionskosten ausmacht, aber 100% des ermittelten Bedarfs abdeckt, während 10 Mio. für die Erweiterung um ein 25m-Becken an der Rheinwelle nur ca. 35% an benötigter Schwimmfläche abdecken. Das macht die nun gefundene Lösung im Vergleich teurer! Unsicher ist, ob Bingen sich die zusätzlichen Kosten wirklich leisten kann. Die Nachbarstadt hätte den Nutzen, der für Ingelheim mit seinem freiwilligen, größeren Anteil an den Kosten und seinem größeren Bedarf am Ende zweifelhaft bliebe.

Ein anderer Aspekt ist Wohnortnähe. Schülerinnen und Schüler müssten sich noch öfter von den Eltern „raus ins Grüne” chauffieren lassen. Die Parksituation an der Rheinwelle ist heute schon häufig angespannt. Neuer Flächenverbrauch wäre vorprogrammiert. Von Uhlerborn aus sind es zur Rheinwelle 12,5km quer durch die Stadt. Für die östlichen Stadtteile Ingelheims lägen die Bäder in Budenheim oder Mainz tatsächlich näher.

Ingelheim braucht kein vergrößertes Spaßbad. FWG/BLH räumt dem Zurverfügungstellen von ausreichend Wasserfläche für alle Bedürfnisse weiterhin oberste Priorität ein. Der Aspekt der allgemeinen Gesundheitsfürsorge und der Bedürfnisse von Familien, Senioren sowie Jugendlichen und Kindern sollten in den Fokus gerückt werden.

„Man hat aber nicht einmal über Kompromisse nachdenken bzw. diskutieren dürfen”, kommentiert FWG-Sprecherin Sybille Vogt die anfangs der Woche von oben verkündete Entscheidung.

FWG und BLH sehen erheblichen Gesprächsbedarf.