Im September soll die Entscheidung über die Realisierung von Halle und WBZ gefällt werden: mit 61,5 Mio. Euro ein bereits nach heutiger Schätzung wahrlich stolzes und teures Projekt.
In der ersten Informationsveranstaltung für die Bürger am 03.Juli meinte OB Claus, nicht jedes Detail der Planung sei geeignet, öffentlich diskutiert zu werden. Es gehe nun darum, in die Dialogphase einzutreten. Die Bürger sollten informiert und „mitgenommen“ werden.
Es gibt eindrucksvolle Beispiele, wie Kommunen ihre Bürger vor Beginn ähnlicher Vorhaben beteiligt haben. (Z.B die Planungsumsetzung der oft zitierten Stadthalle Reutlingen.)
Die Vorsitzende der FWG Christiane Bull äußert sich dazu: „Die Ingelheimer sollen selbst darüber entscheiden, was bei einem derart prägenden Bauvorhaben aus den Steuergeldern gemacht werden soll. Bürger sollen über eine Teilnahme an städtischen Werbeveranstaltungen hinaus ihr Recht auf Beteiligung wahrnehmen können.“
Der größte Teil der Befürworter hat sich auf Größe, Lage und Architektur verständigt. Ein eventuelles Umschwenken auf eine bescheidenere, für Ingelheim angemessenere Lösung oder zumindest eine Denkpause wurden aus festem Glauben an das Gelingen abgelehnt. Der OB: „Man muss daran glauben.“
Die Befürworter der Halle werden nicht müde zu beteuern, dass sich eine Halle für bis zu 850 Besucher „rechnet“. Kritischen Bürgerinnen und Bürgern wird es allerdings nicht nur wegen der hohen Investition und des geplanten Zuschussbedarfes schwindelig (mind. 0,5 Mio € ohne Zinsen und Abschreibungen). Sie befürchten Verkehrschaos zu Stoßzeiten, Abgasstau in der Stadtmitte, getrübte Aufenthaltsqualität durch parkende Busse, anliefernde LKWs und PKWs. Sporadisch einfallende und fortstrebende Besuchermassen wären selbst im Fall des Gelingens keine gute Belebung des neuen Zentrums.
Fraktionssprecher Hüttemann betont: „Die vorgestellte Halle erscheint der FWG für Ingelheim unangemessen: mit ihrer Größe am falschen Platz, zu risikoreich, zu teuer! Die FWG fordert daher, alle wahlpflichtigen Ingelheimer Bürgerinnen und Bürger zu befragen – und dies vor der Ratsentscheidung über die Realisierung des Projektes im September.