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Ober-Ingelheim-Umfrage, 2. Bürgergespräch, Präsentation der Auswertung

4. März 2013
Pressemitteilung 2/2013

Schon bei ihrem 1. Bürgergespräch im August 2012 in der MütZe hatte der Ober-Ingelheimer Arbeitskreis der FWG (Gisela Bader, Christiane Bull, Irene Könen und Dr. Andreas Tietze) versprochen, die Bedürfnisse und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger für einen attraktiveren Marktplatz in Ober-Ingelheim mit einer Umfrage zu erfassen.

Am 27.02.2013 war es dann soweit: die Fragebögen waren ausgezählt und die vielen schriftlichen Anmerkungen und Kommentare ausgewertet. Der Ober-Ingelheimer Arbeitskreis lud zum 2. Bürgergespräch ein und stellte seine Umfrageergebnisse vor.

Die Detaillierten Ergebnisse und Präsentationen finden Sie hier:

Umfrage Ober-Ingelheim 2. Bürgergespräch-Präsentationen (PDF)

In der Auswertung stellt sich heraus, dass den Ober-Ingelheimer Bürgerinnen und Bürgern einige Schlüsselthemen besonders am Herzen liegen: hier sind die Versorgung mit Geschäften, die Aufenthaltsqualität, Fassadengestaltung, Verkehrsberuhigung und Mobilität zu nennen. Auch die Verschönerung des alten Ortskerns mit Grün – und dies nicht nur in Pflanzkübeln sondern in Form von Bäumen und Beeten - werden gewünscht.

Die Versorgung des Stadtteils mit Geschäften zur Deckung des täglichen Bedarfs ist ein zentrales Anliegen, und die Nicht-Versorgung mit Artikeln aus dem Drogerie-Bereich nach Schließung des Schlecker-Marktes wird als starker Mangel empfunden.

Die Ober-Ingelheimer wünschen sich für ihren Stadtteil ein Mehr an Aufenthaltsqualität und sie hoffen auf ein Café mit Außenbestuhlung. Sie wünschen sich mehr Mobilität, nicht nur zum Erreichen der Neuen Mitte, sondern auch zum Einkaufen im alten Ortskern. Dies ist besonders den älteren Mitbürger/innen wichtig.

Das Bedürfnis nach Wohnqualität  in Ober-Ingelheim zeigt sich auch in den Wünschen zur „Entschleunigung“, d.h. Minderung des Verkehrs. So wird sowohl der Wunsch nach Reduzierung des fließenden Verkehrs als auch nach Verkehrsberuhigung generell in den Nennungen aus dem Fragebogen wie auch den erläuternden Texten deutlich. Auch die Ober-Ingelheimer sind umweltbewusst, sie wollen ein erweitertes Angebot im innerstädtischen Verkehr mit kleineren, energiesparenden Bussen.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse durch Dr. Tietze entspann sich sofort eine lebhafte und zum Teil kontroverse Diskussion, denn beim Thema Parken in Ober-Ingelheim stoßen durchaus unterschiedliche Interessen aufeinander. Natürlich sehen die Geschäftsleute am Marktplatz den möglichen Wegfall von Parkplätzen mit großer Skepsis. Wo eröffnen sich aber Chancen, den Parkraum zu vergrößern, ohne dass längere Fußwege in Kauf genommen werden müssen? Hier hat die FWG schon Gespräche geführt. Sie wird am Ball bleiben und die Idee weiter forcieren, dass im Rahmen der Erweiterung der Präsident-Mohr-Schule ein Parkdeck gebaut wird. Eine weitere Idee, das Problem des Dauerparkens in den Griff zu bekommen, wäre die Einführung von Kurzzeitparken mit Parkscheinen, so wie es in der Neuen Mitte und anderen Bereichen im Zentrum praktiziert wird.

Mehr Rücksichtnahme auf Fußgänger und besonders Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern ist angesagt, wenn man in den Gassen Ober-Ingelheims und im Neuweg unterwegs ist. Hier wünschen sie die Bürger Verlangsamung und Einhalten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Den meisten ist klar, dass das flotte Durchqueren der engen Gassen nur wenige Sekunden Zeitgewinn bringt, dafür aber die Fußgänger – jung und alt - gefährdet und letztendlich ihre Lebensqualität einschränkt.

Auch zum Thema Begrünung haben die Bürger Wünsche und Vorstellungen: Sie wollen gerne mehr Bäume in ihrem Ortsteil gepflanzt sehen, sind aber auch realistisch genug zu erkennen, dass das Aufstellen von Blumenpyramiden am Marktplatz schon ein Schritt in die richtige Richtung wäre, würde dies doch die Leute davon abhalten, „wild“ außerhalb der Parkbuchten zu parken und dazu führen langsamer zu fahren.

Die FWG versprach sich um die Gestaltungsrichtlinie zu kümmern, mit der erreicht werden soll, dass sich die neu zu bauenden Gebäude harmonisch ins Ortsbild einpassen und Vorgaben eingehalten werden, wenn es um Umgestaltung und Renovierung geht.

Das Thema Mobilität beschäftigt alle Generationen. Bemängelt wird die Taktung der Buslinien, die als nicht optimal wahrgenommen wird. Beweglichkeit im Alter ist ein Anliegen, dem sich die FWG widmen will. Dem Bedürfnis vieler älterer Menschen solange wie möglich in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus zu bleiben und beweglich zu bleiben, könnte entsprochen werden, wenn es andere innovative Fortbewegungsmöglichkeiten, z.B. Seniorentaxis, gäbe. Hier sollen Konzepte anderer Kommunen untersucht und Umsetzungsmöglichkeiten für unsere Stadt entwickelt werden.

Die Bürger möchten vor Ort über die Entwicklung und die Vorhaben in Ober-Ingelheim laufend informiert werden. Dazu werden die Gelegenheit und ein Ort der Kommunikation gefordert. Hier schlagen wir die Einrichtung eines Bürgerbüros in Ober-Ingelheim vor: einmal pro Woche könnte ein Delegierter der Stadtverwaltung im „Alten Gymnasium“ den Bürgern für Fragen und Antworten zur Verfügung stehen. Außerdem soll mit einem Infokasten auf Aktuelles hingewiesen werden.

Die FWG, deren Vertreter in allen Ausschüssen aktiv sind, will auch beim 2. Bürgergespräch keine Versprechungen manchen, welche Ideen letztendlich realisiert werden. Sie nimmt aber aus diesem Abend den Auftrag mit, sich um die angesprochenen Themen zu kümmern und Diskussionen bei der Verwaltung und im Stadtrat anzustoßen.