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FWG fordert wegen Umsatzeinbrüchen aufgrund der städtischen Bautätigkeiten dauerhaften Dialog mit den Gewerbetreibenden

20. Juni 2011
Pressemitteilung 3/2011

Der Fährbetrieb in Frei-Weinheim, der dortige Biergarten und das Ober-Ingelheimer Möbelhaus Schwaab haben im Moment mit vielen Gewerbetreibenden eine große gemeinsame Sorge. Der Umsatz ist dramatisch eingebrochen. Als Ursache geben die drei genannten Unternehmen die ungebremste Bautätigkeit an, die derzeit in Ingelheim allerorten zu erleben ist. Mit Hilferufen haben sich die Betriebe jetzt an die Politik gewendet.

Die Freie Wähler-Gruppe (FWG) teilt die Sorgen der Gewerbetreibenden und sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt. Mit den Belastungen soll es freilich nicht genug sein. Im beschleunigten Verfahren werden derzeit die nächsten Planungen durchgeboxt: Stadtrat und Bau- und Planungsausschuss müssen vor der Sommerpause außerplanmäßig zusammentreten, um die Neu-Überbauung von Rathaus und Marktzentrum noch vor dem Abtreten des OB unumkehrbar zu machen. Diese Eile wird nach Meinung der FWG das Baustellen-Fiasko in Ingelheim weiter steigern. Es ist dringend notwendig, den Zusammenhang zwischen Bautätigkeiten und Umsatzeinbrüchen der Geschäftswelt zu respektieren und hier ein erträgliches Gleichgewicht herzustellen. Zudem fehlt ein abgestimmtes Projektmanagement aller Bauarbeiten. Ein dauerhafter Dialog ist notwendig, der zeitnah zu konkreten Maßnahmen führt.

Ein weiteres Beispiel: Will man derzeit die Poststelle in Ober-Ingelheim anfahren, um ein Paket abzuholen, muss man seinen PKW in großer Entfernung parken und ein gutes Stück bepackt zu Fuß laufen. Die Bahnhofstraße, eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt, wird bis 2013 ähnlichen Belastungen wie Mainzer und Binger Straße ausgesetzt sein, vom Zentrum ganz zu schweigen.

„Die Ingelheimer werden im November 2011 ihre Stadt nicht wieder erkennen“. Die Prophezeiung von OB Dr. Gerhard bekommt mit diesem Hintergrund eine ganz ungewollte Note. Es entsteht auch insofern eine neue Stadt, als alteingesessene Geschäfte auf der Strecke bleiben, weil sie die Durststrecke des Totalumbaus bis zur strahlenden Vision des OB von der runderneuerten Stadt nicht durchgehalten haben. Als i-Tüpfelchen darf sich Ingelheim immerhin auf den Rheinland-Pfalz-Tag 2012 freuen, zu dem die Stadt wohl notdürftig hergestellt sein wird, um anschließend wieder heftig umgebaut zu werden.